Neues Leben
Beschimpfe deinen Nächsten
Georg Magirius hat den Beitrag “Beschimpfe deinen Nächsten” im Sonntagsgruß veröffentlicht, einer Zeitschrift im Gütersloher Verlagshaus, Der Beitrag ist hier. Die Redaktion hat Monika Hovell.
Der Beitrag “Beschimpfe deinen Nächsten”
An Ostern darf man sich daneben benehmen! Beim Festfrühstück, dem Ausflug oder der Eiersuche muss nicht alles reibungslos vonstattengehen. Es braucht auch nicht alles logisch zu sein, was man tut und von sich gibt. Enttäuschungsrufe oder Jubelstürme sind willkommen – je nach dem, ob man den Osterhasen beim Eierverstecken erwischt hat oder nicht. Auch wenn sich etwas widersprüchlich anfühlt, muss man sich nicht schämen, schließlich haben Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern ihren Urgrund in einer Begebenheit, die die gewohnten Regeln unterwandert: Einer, der tot ist, ist es nun nicht mehr. Und mit ihm sollen alle die, die sterben, leben. Das klingt reichlich ungewöhnlich – und nicht nur heute.
So kommt in vielen Kirchen am Ostersonntag eine Frau aus alten Zeiten zu Wort. Mit ihrem Gesang lässt sie ihre Gefühle in Richtung Himmel stürmen. Die Regeln des Anstands werden hinterfragt, weil ihre Freude hemmungslos zum Zuge kommt, wie zuvor auch ihre Enttäuschung die Grenzen des Gewöhnlichen überschritten hatte. So feiert sie die Kraft des Widerspruchs: Hanna. Weiterlesen