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Rhythmus in allen Gliedern

Ohne Musik wäre der Glaube tot. Dabei geht nicht um technisch gekonntes Musizieren, das vor lauter Perfektion an den Aufenthalt in einen Kühlraum erinnert. Sondern? Um Rhythmus in allen Gliedern. Georg Magirius hat seine Serie über Meister der Kirchenmusik in den Mitteldeutschen Kirchenzeitung veröffentlicht. Die Redaktion hat Sabine Kuschel.

Ich sagen statt Ja sagen: Martin Luther

Den Zwiespalt spüren viele: Soll man besser nicken oder seiner eigenen Stimme trauen? Eindrücklich zeigt sich dieses Widerspiel bei Martin Luther, dem man oft vorwirft, sich unter anderem im Bauerkrieg unterwürfig der Obrigkeit gegenüber verhalten zu haben. Er konnte allerdings auch auf überragende Weise “Ich” sagen. Somit war er alles andere als ein durchgängiger Ja-Sager, sondern ein pfiffiger, pfeifender und musikalischer Individualist. Georg Magirius’ Porträt über den Dirigenten der Reformation und seine Lust am Singen und Nein-Sagen ist hier.

Kapitulation der Technik: Heinrich Schütz

Der wohl protestantischste Musiker ist Heinrich Schütz. Er lebte von 1585 bis 1672. Er ließ seine Musik für die Hörer zu einem Ereignis werden. Keine Surround-Technik kann das heute auch nur annähernd wiedergeben.Wie ihm das gelang, ist zu lesen hier.

Rhythmus in allen Gliedern: Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach war ein Kantor, der beim Dirigieren ins Tanzen geriet. Das Porträt von Georg Magirius über den Thomaskantor aus Leipzig ist hier.

Die Traurigkeit überlistet: Paul Gerhardt

Die Lieder Paul Gerhardts werden bis heute gesungen. Es gibt sie beispielsweise auf Japanisch, auf Chinesisch und in afrikanischen Sprachen. Die Verse des Barockdichters sind ideal für Analphabeten, unter Schriftstellern und Komponisten hat er viele Bewunderer. Wer seine Lieder zu singen beginnt, überlistet die Traurigkeit. Das Porträt über Paul Gerhardt ist hier.

Dauernd unterwegs: Johannes Kuhlo

Johannes Kuhlo hatte großen Einfluss auf die Posaunenbewegung im Protestantismus. Sein Schriftzug war “Pastor i. U.d.u.” – In Unruhe, dauernd unterwegs. Die Luft ging ihm offenbar selten aus. Einmal wollte er den Rhein durchschwimmen, um eine Wette zu gewinnen. Allerdings: Während der Überquerung sollte er zusätzlich das Horn blasen. Ob er die Wette gewann, beantwortet der Link hier.

Am Rand kann es etwas werden: Friedrich Karl Barth

Friedrich Karl Barth, der zuweilen als Meister der Kirchenmusik bezeichnet wird, geht es um eine Musik, die als Rhythmus in allen Gliedern erfahrbar wird - Foto von Inge Werth -

“Wenn du nicht wie Jesus an die Ränder gehst, kann es nichts werden”, sagt der Poet und Pfarrer Friedrich Karl Barth. Er hat mehrere Schlaganfälle erlitten. “Nur wenn du an die Ränder gehst, findest du deinen Text. Und wo das geschieht, geht es der Kirche nicht schlecht. Aber wo das nicht geschieht, soll sie die Gesangbücher zuklappen und sich vom Acker machen.” Das Porträt von Georg Magirius über den modernen Klassiker des Kirchenlieds ist hier.

Das Buch “Meister der Kirchenmusik”

Cover des Buches "Meister der Kirchenmusik" - in dem Buch geht es um Rhythmus in allen Gliedern

Die Serie in den Mitteldeutschen Kirchenzeitungen ist angeregt vom Buch “Meister der Kirchenmusik”. Georg Magirius hat es in der Agentur des Rauhen Hauses veröffentlicht. Es hat 48 Seiten, ist gebunden und hat außerdem zahlreiche farbige Abbildungen. Das Lektorat hatten Barbara Handke und Dr. Britta Fuchs. Das Buch kostet 4 Euro 99. Die ISBN-Nummer lautet 978-3-37600-1908-6. Pressestimmen und Bestellmöglichkeit sind hier.