Religion und Poesie
Leidet Gott am Helfersyndrom?
1977 sorgte Wolfgang Schmidbauer mit seinem Buch “Hilflose Helfer” für Aufmerksamkeit. Seitdem halten die Diskussionen über den Seelenzustand in therapeutischen Berufen an. Doch es dauerte bis zum Jahr 2012, ehe jemand diese Fragestellung auf Gott, den himmlischen Therapeuten, übertrug. Dieser Transfer gelang dem Theologen und Schriftsteller Georg Magirius. Und zwar in seinem Buch “Erleuchtung in der Kaffeetasse”. Das Buch hat Wolfgang Riewe übrigens in der Zeitung “Unsere Kirche” am 5. Oktober 2012 zum Buch der Woche gekürt. Außerdem brachte Magirius die Frage “Leidet Gott am Helfersyndrom?” auch bei einer Konzertlesung mit der Harfenstin Bettina Linck in Lohr zu Sprache.
Virtuos, vergnüglich, witzig: Leidet Gott am Helfersyndrom?
Dabei sei dem Autor Georg Magirius der Transfer der Fragestellung von der irdischen auf die himmlische Helferspähre mit “perlendem Witz” gelungen. So urteilt Andrea Geßner im Main Echo vom 10. Dezember 2012 anlässlich der Lesung vor mehr als 60 Besuchern im Pfarrgarten von St. Michael in Lohr. Magirius habe darüber sinniert, “ob denn ein Bademeister selbst gerne schwimmen gehe. Ob ein Bäcker eigentlich seine eigenen Brötchen esse. Und ob eine Konditorin wirklich Torten mag und Gott vielleicht ein Helfersyndrom habe.” Antwort: Gott helfe nicht nur, sondern lasse sich auch selber helfen. Das Leben wisse er zu genießen. Schließlich spielt er laut Psalmen mit Fischen im Meer und isst laut der Genesis gern Saras Kuchen.
Schiffbruch am Main
Die – so die Main Post vom 11. September 2012 – “hintersinnigen Texte” hätten trotz sommerlicher Thematik keinen trockenen Charakter entfaltet, schreibt Geßner im Main Echo weiter. “Virtuos begleitet wurden die witzigen und vergnüglichen Ausführungen über das Meer, über Bootsausflüge und Schiffbrüche von der Konzertharfenistin Bettina Linck, die selbst am Wasser den tragenden Charakter schätzt und momentan intensiv an ihrer Kraultechnik arbeitet.”
Spirituell U-Bahn fahren
Das Buch “Erleuchtung in der Kaffeetasse” sollte man vielleicht nicht gerade beim Schwimmen lesen, davon abgesehen aber passten die “spirituellen Impulse für jeden Tag, viele Gelegenheiten und in fast jede Tasche”, so Angelika Fries im ERF-Lesezeichen vom 10. September 2012. Sie eigneten sich “wunderbar für kleine Pausen auf dem Weg, sei es bei einer morgendlichen U-Bahn-Fahrt zur Arbeit oder einer Mittagspause, um auf neue Gedanken zu kommen”.
Das Buch “Erleuchtung in der Kaffeetasse”
Georg Magirius hat das Buch “Erleuchtung in der Kaffeetasse – Große Fragen und das tägliche Allerlei” im Claudius Verlag veröffentlicht. Es ist fest gebunden, hat 200 Seiten und kostet 14 Euro 90. Gabriele Wohmann hat das Nachwort verfasst. Die ISBN-Nummer lautet 978-3-532-62428-9. Dietrich Voorgang hat das Buch lektoriert. Weitere Informationen und Pressestimmen sind außerdem hier.