Hexen, Kaugummi und Luther-Bier

Um Hexen, Kaugummi und Luther-Bier geht es im Vorfeld des Lutherjubiläums 2017. Aber auch darum: “Schwäche zu zeigen ist legitim. Mut muss nicht laut sein. Freiheit kann sich auf leisen Sohlen anschleichen, und es sind nicht immer die vermeintlich Starken, die sie herbeirufen.” So urteilt das Jahrbuch 2011 “Reformation und Freiheit” der Lutherdekade über den Vortrag Mut von Georg Magirius. Er hat ihn auf Einladung des Stadtkirchenpfarrers Dr. Achim Müller und aus Anlass des 490. Jahrestages von Luthers Auftritt auf dem Reichstag in der Magnuskirche in Worms gehalten. Das Jahrbuch ist übrigens unter der Projektleitung von Astrid Mühlmann und der Redaktion von Stefan Reisener entstanden.

Hexen, Kaugummi und Luther-Bier

Herausgegeben ist das Jahrbuch von der Geschäftsstelle »Luther 2017« sowie – es gibt zwei Stellen, die die Reformations-Geschäfte führen! – der “Geschäftsstelle der ekd in Wittenberg: Luther 2017 – 500 Jahre Reformation”. Klingt ziemlich amtlich, respektheischend und jubiläumstragend. Passend zum Motto “Freiheit” ist der Band aber erfrischend kurzweilig geraten. Da ist von einer Kaugummiautomaten-Ausstellung in Halle zu lesen, einer Feuer-Show in Bad Hersfeld, dem rheinischen Frauenmahl und dem – es gibt nämlich offenbar mindestens zwei! – Marburger Frauenmahl. Von Hexenverfolgung südlich des Thüringener Waldes ist außerdem die Rede und einem Bier-Fest am Losheimer See. Alles das hat selbstverständlich mit Martin Luther und seinem Verständnis von Freiheit zu tun. Dank sorgsamer Grafiken und Fotos (unter anderem von Jule Kühn) vergisst der Band auch das Auge des Betrachters nicht.