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Religiös und obszön
Georg Büchners Werk sei auf eine künstlerisch hochrangige Weise religiös und obszön, hat der Literaturwissenschaftler Hermann Kurzke im Deutschlandfunk gesagt. Und zwar in der Sendung “Tag für Tag” vom 23. Oktober 2013. Der Beitrag von Georg Magirius ist hier. Es gehöre zu den großen Rätseln, dass Büchner von der Liebe unglaublich viel verstanden habe, so Kurzke: “Woher eigentlich? Es gibt eine ordinäre Obszönität, aber es gibt eben auch eine superwitzige, pfiffige Obszönität, die man bei Büchner etwa in Dantons Tod hat und wo man nur schwer sagen kann: Woher kommt es?” So heißt es dort: “Es läuft auf eins hinaus, an was man seine Freude hat, an Leibern, Christusbildern, Blumen oder Kinderspielsachen, es ist das nämlich Gefühl, wer am meisten genießt, betet am meisten.”
Georg Büchners Werk “Dantons Tod”: Religiös und obszön
Mag die Lust am Sexuellen auch mit religiösen Bildern verbunden sein, so sei für Büchners Religiosität allerdings der Schmerz entscheidend gewesen. Er werde in Dantons Tod zu einem wesentlichen Zug Gottes, der als empfindsames Weltauge beschrieben wird, das weint: “Wie schimmernde Tränen sind die Sterne durch die Nacht gesprengt, es muss ein großer Jammer in dem Auge sein, von dem sie herabträufelten.”
Von metaphysischer Unruhe
Von metaphyischer Unruhe getrieben. Georg Büchner und die Religion. Der Beitrag von Georg Magirius hat der Deutschlandfunk gesendet in der Reihe Tag für Tag am 23. Oktober 2013. Das Manuskript des Beitrags ist hier. Die Redaktion hat Rüdiger Achenbach