Biblisches, Neues Leben
Kein Weinen mehr
Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod ist kein christliches Privileg, sondern in vielen Religionen verbreitet. Das hat der Theologe und Schriftsteller Georg Magirius im Bayerischen Rundfunk gesagt. Sein Essay “Die Stimme des Weinens wird man nicht mehr hören” handelt vom Aufstehen und der Auferstehung im Alten Testament. Das Manuskript dazu ist hier. In der jüdischen Bibel finde man viele Symbole und Geschichten gegen den Tod. Prägnant sei zum Beispiel das Bild, dass es künftig kein Weinen mehr gebe. Damit berichte die Bibel also nicht allein von Christi Auferstehung. Stattdessen gibt es laut Magirius “einen wildwüchsigen Hoffnungsreichtum, der anregt, die eigenen Lebensträume nicht verarmen zu lassen.”
Slapstick im Grab?
Das Alte Testament erzählt, wie Knochen zusammengesetzt und mit Fleisch umhüllt werden. Ein Totengeist wird aus der Erde gerufen. Kinder sterben nicht mehr, sondern werden 100 Jahre alt. Und die Stimme des Weinens wird man nie mehr hören, lautet das Versprechen. Einer fällt slapstickartig ins Grab und fängt zu leben an. Ein anderer geht über den Jordan und wird von einem Wettersturm zum Himmel gerissen. Verbreitet sei im Alten Testament freilich auch die Vorstellung, dass Gott aus einem todesähnlichen Zustand befreie und zurück ins hiesige Leben rufe. Manche, so der Autor der Sendung, vermissten in alledem das Einzigartige der Auferstehung Jesu. Christus selbst jedoch habe laut Neuem Testament sein Leiden und Auferstehen nicht ohne Rückgriff auf die Tora und die jüdischen Propheten erklärt.
Die Sendung “Kein Weinen mehr”
“Die Stimme des Weinens wird man nicht mehr hören – Aufstehen und Auferstehung im Alten Testament”. Der Bayerische Rundfunk hat die Sendung von Georg Magirius mit Musik von Johannes Brahms und Arvo Pärt gesendet. Das Manuskript dazu ist hier. Die Redaktion hat übrigens Wolfgang Küpper. Und für den Ton verantwortlich ist Armin Herzog.
Die Sprecher der Sendung
Birgitta Assheuer, Erzählerin der Sendung, arbeitet als Sprecherin für Hörfunk und Fernsehen. Produktionen mit ihr erhielten den den Deutschen Hörbuchpreis. Moritz Stoepel, die Stimme des Alten Testaments, ist Schauspieler und Sprecher für Hörfunk und Fernsehen. Als Solokünstler agiert er in eigenen literarisch-musikalischen Theaterprojekten, mit denen er im In- und Ausland gastiert. Für herausragende künstlerische Arbeit hat ihm die Stadt Frankfurt den Harlekin-Preis verliehen.