Fußgängerin mit Tempolimit

Shopping-Gewühl in einer deutschen Großstadt. Keine Zeit für gemütliches Bummeln. Und mittendrin die Journalistin und Schriftstellerin Ann-Kristin Schäfer: Sehr langsam. Sie unternimmt ein Experiment. Sie entzieht sich der Hektik und geht den eigenen Weg. Den Beitrag der Fußgängerin mit Tempolimit hat sie veröffentlicht in der Evangelischen Zeitung vom 12. April 2015. Die Redaktion hat Georg Magirius.

Fußgängerin mit Tempolimit: “Heute werde ich mich nicht mehr entschuldigen”

Primark: Ich beginne meinen Selbstversuch vor dem beliebtesten Modegeschäft urbaner Teen­ager­mädchen mit wenig Taschengeld. Und zwar direkt vor der Tür. Ich schleiche quer durch den ein- und ausfließenden Strom schwatzender Mädels und einiger weniger mürrisch blickender Shopping-Begleitungs-Jungs. Mein Vorhaben: Langsam laufen ohne stehenzubleiben. Klingt einfacher als es ist, wie ich schon hier merke. Quer durch den Strom zu laufen ist unangenehm. Ich möchte schnell durchhuschen, doch genau das darf ich nicht. Also kassiere ich den ersten Rempler, als ein Mädchen neben mir abrupt stoppen muss und mit der Stirn an meiner linken Schulter landet, ihre volle Primark-Papiertüte gegen meine Knie fliegt. „Sorry“ murmele ich, doch dann entscheide ich: Heute werde ich mich nicht mehr entschuldigen. In der Fußgängerzone ist die Laufrichtung schließlich nicht vorgeschrieben, und auch nicht die Geschwindigkeit (….)

Die Autorin Ann-Kristin Rink

Der komplette Bericht im Dossier Gehen der Evangelischen Zeitung ist hier. Ann-Kristin Schäfer hat im Schwarzkopf & Schwarzkopf in Berlin den Roman “Johanna und die Sache mit dem Sinn des Lebens” veröffentlicht. Er kostet 16 Euro 95. Das Foto stammt von Mareike Maack. Zuletzt hat die Autorin unter dem Namen Ann-Kristin Rink im Buch “Stille erfahren” des Herder Verlages von Georg Magirius den Beitrag “Stille in der Großstadt?!” geschrieben.