Biblisches

Die wahren Global Player

Die Armen sind die wahren Player im Weltgeschehen. Das hat Georg Magirius in der Sendung „Der lange Weg zur Freude“ am 6. September 2015 im Hessischen Rundfunk in der Reihe “Camino” gesagt. Das Manuskript dazu ist hier. Die Sendung handelt von dem mehr als 2000 Jahre alten Buch der Psalmen, das aus den heute oft herbeizitierten Sachzwängen herausweisen kann. Nicht Gott, irgendwelche Institutionen, Experten oder spirituellen Führer geben in diesem biblischen Buch Anweisungen, denen andere untertänigst zu folgen haben. Sondern es sei umgekehrt. Verzweifelte, Verletzte, Traurige und Gefangene gelten als die wahrhaft moralische Institution. Sie opponieren gegen die Selbstsüchtigen und fordern Gott dazu auf, sich zu bessern.

Die wahren Global Player: Rebellisch und alt

Das wohl rebellischste Buch der Bibel rechnet mit selbst ernannten Traditionalisten ab. Sie verteidigen den Status quo als angeblich von Gott sanktionierten Idealzustand verteidigen. Allerdings profitieren sie dabei ganz nebenbei von der von ihnen ausgerufenen Unabänderlichkeit. Dennoch sind laut Magirius die Psalmen traditionell. Aber sie haben einen anderes Gepräge als die Traditionalisten. Denn sie sind inspiriert von der Urerfahrung der Bibel. Dem Exodus, der laut Forschern ältesten Überlieferung der Heiligen Schrift. Diese Tradition erzählt von der Befreiung eines ganzen Volkes aus der Sklaverei. Das ist eine Erfahrung aus der Vergangenheit, die sich laut Psalmen freilich jederzeit vergegenwärtigen kann.

Die wahren Global Player: Die Stimme der Schwachen

So verwundert es nicht, dass die Psalmen von Anfang an kein Buch des Adels waren. Und auch nicht der Theologen. Viele der Gesänge sind Wallfahrtspsalmen, wurden auf dem Weg gesungen. Es sind Lieder der Straße. Königlich ist an ihnen: Die Verletzten werden geadelt. Sie ergreifen Partei für die Schwachen. Und noch mehr! Die Psalmen sind die Stimmen der Schwachen. So belegt es eine Stelle aus Psalm 10: “Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! Du siehst es doch, denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen. Die Armen befehlen es dir.”

Informationen zur Sendung “Der lange Weg zur Freude”

Gesänge der Leidenschaft - Cover des Buches von Georg Magirius über die Psalmen - Das Buch bildet die Grundlage der Sendung über die wahren Global Player

Die Sendung von Georg Magirius “Der lange Weg zur Freude” sendet der Hessische Rundfunk am 6. September 2015. Das Manuskript zur Sendung ist übrigens hier. Für den Ton verantwortlich ist Stefan Tasler. Die Regie hat Georg Magirius. Sprecherin ist Birgitta Assheuer und Sprecher Moritz Stoepel. Die Harfe spielt Bettina Linck. Für die Aufnahme der Konzertharfe verantwortlich ist Diplom-Tonmeister Robert Foede. Die Redaktion hat Dr. Lothar Baucherochse. Zum Thema der Sendung hat Georg Magirius das Buch “Gesänge der Leidenschaft – Die befreiende Kraft der Psalmen” im Claudius Verlag veröffentlicht. Das Lektorat hat Heide Warkentin.