Biblisches

Weihnachtsketzer Markus

Schnee im Hochspessartwald - Foto illustriert den Beitrag "Weihnachtsketzer Markus"

Die Weihnachtsgeschichte gilt vielen als letzte Bastion des Christentums. Sie sei das, was übrig bleibe, wenn sonst alles verloren oder vergessen sei. Also das Schiff, das sich noch über Wasser halte, wenn sonst alles an dieser Religion fraglich erscheine. Somit gilt Weihnachten mit Krippe und Windel als der letzte Strohhalm, aus dem die Milch des Glaubens sich saugen lässt. Und wem ist das zu verdanken? Dem Evangelisten Lukas. Und seiner Weihnachtsgeschichte samt Windel, Krippe, Engel und all dem, was da noch kommt. So weit, so gut. Oder eben auch nicht! Denn was ist mit denen, die glauben wollen, aber die mit der Babywindel als Zeichen Gottes nichts anfangen können? Sie haben verloren. Wenn ja, ja wenn da nicht ein ganz gewisser Evangelist wäre. Gemeint ist der Weihnachtsketzer Markus.

Weihnachtsketzer Markus: Ein neuer Sinn von Weihnachten

Markus ist schließlich nach heutigen Weihnachtsmaßstäben der größtmögliche Verwirrer. Denn er erzählt vom Leben Jesu, indem er dessen Geburt erzählerisch ignoriert. Das Evangelium setzt ein, als Jesus erwachsen ist, er selbst nach strengsten historisch-kritischen Maßstäben keine Windel mehr getragen haben dürfte. Und Weihnachten? Fällt aus. Oder anders gesagt: Markus verleiht diesem Fest einen schwindlig machenden, windelfreien neuen Sinn. So schreibt Georg Magirius in der Weihnachtsausgabe “Die Kirche”, der Wochenzeitung für Berlin und Brandenburg vom 20. Dezember 2015. Die Redaktion hat Amet Bick.  Den Beitrag ist hier.