Neues Leben
Unvernebelt auf dem Weg der Trauer
Der Glaube an den Himmel sei kein Opium für Trauernde, sondern könne für Klarheit sorgen. Denn er mache dem nicht immer netten irdischen Leben den Alleinherrschaftsanspruch streitig. So ermögliche er es, unvernebelt auf dem Weg der Trauer zu gehen. Das schreibt Georg Magirius in seinem Beitrag “Zweite Naivität” in der Dezemberausgabe 2017 der Zeitschrift der Initiative Regenbogen. Wenn man auf kindliche Weise auf den Himmel hoffe, sei das keine selbst gewählte Entmündigung. “Es leitet schlicht der Wunsch, in einen anderen Wirklichkeitsbereich vorzudringen.”
Staunend
Auf diese Weise halte der Glaubende traditionelle Hoffnungsbilder lebendig. Er male sie weiter, ohne deshalb die Vernunft zu vernichten. “So hat der Philosoph Paul Ricœur von einer zweiten Naivität gesprochen: Sie ist nicht wie die erste Naivität, die alles für unmittelbar wahr hält, sondern kennt das Fragen, Zweifeln und Verzweifeln. Und sie ist durch das Feuer des Unglaubens hindurchgegangen.” Nur verfehle man die Kraft alter Symbole, Geschichten und Hoffnungsbilder, wenn man sich nicht wieder mit Staunen in sie hineinvertiefe.
Tanzend
Magirius’ Gedanken über ein Leben nach dem Tod sind übrigens erstmals abgedruckt in dem Buch “Schmetterlingstango”. Leben mit einem totgeborenen Kind”. Über das Buch urteilt Anika Müller, Redakteurin der Zeitschrift der Initiative Regenbogen: “Der Autor macht sich seine Gedanken über Beobachtungen und Ereignisse und hinterfragt diese. (So vieles kommt mir bekannt vor.) Darüber schreibt er zugleich todernst und augenzwinkernd, einfach, aber hintergründig und dadurch ungeheuer sympathisch”. Den Beitrag “Zweite Naivität” in der Zeitschrift lesen. – Titelcover der Zeitschrift Info: Birgit Reiersloh.
Informationen zum Buch “Schmetterlingstango”
Georg Magirius hat das Buch “Schmetterlingstango – Leben mit einem totgeborenen Kind” im Claudius Verlag veröffentlicht. Es hat 142 Seiten, ein Transparentumschlag und kostet 14,90 Euro. Dr. Dietrich Voorgang hat es lektoriert. Die ISBN-Nummer lautet 978-3-532-624494. Der Borromäusverein hat es als “Sachbuch des Monats” ausgezeichnet. Weitere Informationen und Pressestimmen sind hier.