Liebesgeschichten
Drei Tipps für eine bessere Kommunikation
Die Fähigkeit, manchmal überhaupt gar nichts zu sagen, fördert die Verständigung. Das ist einer von drei Tipps für eine bessere Kommunikation. Der Theologe und Schriftsteller Georg Magirius gibt sie im Deutschlandfunk. .Die Sendung ist jetzt hier lesbar oder hörbar. Manchmal gar nichts sagen: Damit hinterfragt er die typische Empfehlung für eine bessere Verständigung, die lautet: “Reden, reden, reden. Wir müssen endlich reden!”
Eingefahrene Kommunikation aufbrechen
In der Sendung “Hemmungslos still” argumentiert Magirius mit einer Geschichte, in der die Lautlosigkeit zu einem außergewöhnlichen gegenseirigen Verstehen führt. Er erzählt von einer Frau, die als schweigsam gilt. Sie ist aber nicht gerade maßvoll. Denn im Kino schaut sie oft mehrere Filme hintereinander. Bei einem Sommer-Open-Air-Festival begegnet sie einem Mann, der anders als sie viele Worte von sich gibt. Sie wechselt mit ihm aber kein einziges. Laut Magirius kann solch eine vermeintliche Einbahnstraßen-Kommunikation festgefahrene Verständigungsmuster aufbrechen. Übrigens: Bei dem Festival bieten Bands und Künstler eine effektgeladene Show.
Bis zu 40 Tage Schweigen
Dieser Mann jedoch tritt auf die Bühne, setzt sich, erzählt. Sonst nichts. Mehreren Berichterstattern zufolge begrenzt sich der Mann zwischen seinen Auftritten. Er legt nämlich Schweigephasen von bis zu 40 Tagen ein. Trifft am Ende deshalb sein Erzählen die Kinoliebhaberin so tief? Kurz darauf kommt es zu einer Entgrenzung. Zwischen den beiden entsteht ein von ihr ausgehender Kommunikationsfluss, der sich sogar als Verständigungsekstase bezeichnen lässt. Die Stille und ein über alle Maßen teures Parfüm spielen dabei eine Rolle.
Die drei Tipps auf einen Blick
Georg Magirius gibt in seinem Radioessay also drei Tipps für eine bessere Kommunikation. Der erste: Grenzenloses Erzählen. Der zweite: die Stille. Tipp drei: ein kostbarer Duft. Denn auch er schafft einen außergewöhnlichen Kommunikationsraum. Die Sendung ist angeregt von dem Buch “Traumhaft schlägt das Herz der Liebe – ein göttliches Geschenk.” Musikalisch interpretiert wird die Sendung von der Harfenistin Bettina Linck (Foto: Rüdiger Döls). Linck kommentiert die argumentative Vorgehensweuse des Essays mit dem Lento aus der Sonate pour harpe von Germaine Tailleferre. Außerdem spielt sie Au Matin aus der Etude de harp von Marcel Tournier und schließlich das Moderato aus der Sonate in c-moll von Giovanni Battista Pescetti. Der Tonmeister der Harfenaufnahme ist Robert Foede. Anke Maria Adam hat die Sendung im Funkhaus am Dornbusch aufgenommen. Georg Magirius spricht das Essay. Die Redaktion der Sendung hat Frank-Michael Theuer. Der Beitrag lässt sich kostenfrei hier lesen oder hören.
Informationen zum Buch
Georg Magirius hat das Buch “Traumhaft schlägt das Herz der Liebe – ein göttliches Geschenk” im Echter Verlag veröffentlicht. Es hat 160 Seiten, außerdem viele farbige Abbildungen von Marc Chagall. Heribert Handwerk hat das Buch lektoriert. Es kostet 14,90 Euro. Die ISBN-Nummer lautet 978-3429035853.