Biblisches, Neues Leben
Überraschender Beginn
Ein überraschender Beginn ist möglich für den, der sich Uraltem nähert. Das hat die Redakteurin Martina Eibach im Lesezeichen auf ERF-Plus vom 19. Juni 2022 gesagt. Anlass für diesen Gedanken ist ein Buch von Georg Magirius über eine alte Dame. Sie zählt selbst bei großzügigem Abrunden ihrer Lebensjahre nicht mehr zur Generation der Silver Ager und noch nicht mal zur Generation Gold. Und trotzdem:
Warum die Bibel nah am Leben ist und auch noch Hunderte Jahre, nachdem sie geschrieben ist, noch voller Hoffnung und Inspiration steckt, das beschreibt der Theologe und Schriftsteller Georg Magirius in seinem Buch „Meine Bibel“.
Martina Eibach, ERF-Lesezeichen
Das Entzünden des Feuers
Mit dem Buch will er „Zugang ermöglichen zu dem, was dem Leben dient, in schweren Zeiten trägt, Zuversicht vermittelt, Menschen und Gott verbindet.“ So gehe es etwa ums Anfangen und Aufbrechen. Gedanken, die in dem Lesezeichen Kai-Uwe Woytschak interpretiert. Zu hören ist, wie eine Schnecke einen schnellen Start erlebt. Weil niemand Geringeres als Jesus darauf verzichtet, sie – ehe das Neue beginnt – zum Durcharbeiten einer umfangreichen Bedienungsanleitung zum richtigen Beginnen zu verdonnern. Außerdem ist im Lesezeichen ein Wort zu hören, das wie der erste Bissen einer Pizza schmeckt. Es erinnere ebenso an das Entzünden eines Feuers oder die ersten Schritte im Schnee, der den Boden frisch bezogen hat. Und das Beste: Solch ein überraschender Beginn wird einem nicht vom Klingeln eines Weckers am frühen Morgen verleidet.
Überraschend und leicht verdaulich
Bei aller Neugier, der Verbindung zwischen Gott und Menschen nachzuspüren, falle es doch vielen schwer in der Bibel zu lesen, gibt Eibach zu bedenken. Denn in ihr gehe es um unterschiedlichste Personen und Situationen. Manches wirke fremd, irritierend und lasse sich nur schwer verstehen. Da sei es gut, dass es Magirius ums Ganze gehe, er deshalb aber nicht alles auf einmal auftische.
Als Einstiegshilfe hat Georg Magirius darum einige Stellen aus dem Alten und Neuen Testament ausgesucht und in 22 kleinen Impulsen zubereitet: Interessant, unterhaltsam und leicht verdaulich. Teilweise auch ungewöhnlich und überraschend.
Martina Eibach, ERF-Lesezeichen
Fressen, Saufen, Mitgefühl
So gehe es, schreibt der Autor und Redakteur Stefan Seidel in der Sommerausgabe 2022 der Zeitschrift Familiensonntag, in dem Buch auch „um tiefe Freundschaft – die man nicht unbedingt unter dem Titel ‚Fressen, Saufen, Mitgefühl‘ erwartet, wenn Magirius die Geschichte von Hiob erzählt.” Aber es kommen auch bekannte Texte vor, die zehn Gebote oder die Schöpfungserzählung. Magirius präsentiere das alles so, dass er nicht in den zuweilen ausgefochtenen Wettbewerb einsteigt, sich mit immer komplizierteren Denkwegen in schwindelerregende Höhen zu katapultieren. Und damit in eine Sphäre, die für gewöhnliche Erdengänger vor lauter Dunst kaum noch zu erkennen ist. Aber liegt es gerade daran? Der Autor Georg Magirius, urteilt der Psychologe, Theologe und mit vielen Essays in Erscheinung tretende Seidel, finde mit seinem erdnahen Buch „Worte für das ganz große Glück“.
Das Buch lesen, ist wie ein angenehmes Gespräch über bekannte Bibelstellen mit Freunden oder angenehmer Gemeinschaft. Es liest sich leicht, es ist einfach zu verstehen und vielleicht ein Zugang zur Schrift für alle, die lange nicht mehr in der Bibel gelesen haben.
Stefan Seidel, Autor und Leitender Redakteur “Der Sonntag” (Sachsen)
Lesen ohne Alarmsirene
So spricht das Buch Jugendliche und junge Erwachsene an, meint Seidel. Das „stilvoll illustrierte Büchlein fürs Hier und jetzt“ mit seiner bewussten Konzentration ist außerdem in der Lage, Grenzen zu überschreiten, findet Eibach. Wenigstens sei kein geheimer Verschlussmechanismus im Buch eingebaut. Auch findet sich keine Alarmanlage für den Fall, dass jemand das Buch aufschlägt und liest, der nicht zur offiziellen Zielgruppe zählt.
Geschrieben wurden die Texte für junge Leute ab 12 Jahren, gedacht als Geschenk zur Konfirmation oder Firmung. Wobei ich finde: Sowohl von der Gestaltung als auch von der Sprache spricht das Buch auch Erwachsene an. Und ist somit für Einsteiger und Wiederentdecker biblischer Geschichten jeden Alters geeignet.
Martina Eibach
Informationen zum Buch “Meine Bibel”
Das Buch “Meine Bibel. Impulse fürs Hier und Jetzt” hat Georg Magirius im Coppenrath Verlag veröffentlicht. Es hat 160 Seiten, ist gebunden und hat außerdem ein Leseband. Marie zu Dohna hat es illustriert und Ulrike Heeke lektoriert. Weitere Informationen, Pressestimmen und eine Leseprobe hier. – “Worte für das ganz große Glück” – die vollständige von Stefan Seidel ist hier. Die Rechte an den Fotos bzw. am Screenshot liegen bei Pixaby (2), Der Sonntag (2), dem Coppenrath Verlag (1) und Georg Magirius (1).