Allgemein, Franken
Mit Käsekuchen durch den Dschungel
In Franken lassen sich Gegensätze leicht vereinen, indem man zum Beispiel mit Käsekuchen durch den Dschungel spaziert. Das hat Georg Magirius im Bayerischen Rundfunk in der Sendung “Gedanken zum Tag” am 21. März 2024 auf BR1 und BR2 gesagt. Den vollständigen Beitrag hier lesen.
Bröckeliger Bauernkäse
Ich bin pilgernd unterwegs, um Leichtigkeit zu finden. Im Alltag verteidige ich sie oft so sehr, dass ich sie dadurch schon wieder zu verlieren drohe. Aber zwischen Haßberge und Steigerwald legt sie sich mir auf die Zunge. In Sand am Main esse ich erstmals ein Stück des weit über Franken hinaus bekannten Sander Käsekuchens. Der wagenradgroße, flache Hefeteigboden wird mit einem wunderbar bröckeligen Bauernkäse gebacken.
Georg Magirius, Gedanken zum Tag im Bayerischen Rundfunk
Dank des Käsekuchens, der anders als mancher Powerriegel oder eine Energiezufuhr durch Gel aus Tuben überhaupt nicht im Magen drückt, traut sich der Wanderer am Altmain entlang. “Leichtfüßig gehe ich durch einen grünenden, fast dschungelartigen Wald, der sich mit einem Mal öffnet.”
Auf herrlichem Vorsprung
Und ich sehe die auf herrlichem Vorsprung gelegene Wallfahrtskirche Maria Limbach. In einem großen Bogen geht es zu diesem Meisterwerk Balthasar Neumanns, dessen Bauten als Inbegriff barocker Leichtigkeit gelten. Das Geld für den Kirchenbau stammt übrigens von einem Bischof, der an diesem Ort von einem schmerzhaften Hüftleiden geheilt wurde und das als „Finger Gottes“ erfuhr. In der Kirche ist alles kostbar und prachtvoll, licht und leicht. Aber ganz kriege ich den Grund der Leichtigkeit nicht zu fassen.
Georg Magirius, Gedanken zum Tag im Bayerischen Rundfunk
Der Grund der Leichtigkeit
Neben der Kirche steige ich den Spitzberg hinauf, was meine Hüfte mit einem gelegentlich schmerzhaften Stechen quittiert. Oben schnaufe ich tief durch, schaue in aller Ruhe auf die mir zu Füßen liegende Kirche. Jetzt weiß ich, warum die Kirche mit Leichtigkeit betört. Viele Wallfahrtsorte werden unter großen Mühen erklommen. Doch Maria Limbach liegt kaum erhöht. Welch eine Erhabenheit.
Georg Magirius, Gedanken zum Tag im Bayerischen Rundfunk
6 Pilgertipps für Bayern
Der Beitrag “Mit Käsekuchen durch den Dschungel” ist Teil einer Reihe im Bayerischen Rundfunk, in der Georg Magirius sechs Pilgertipps fürs Frühjahr gibt, die abseits der Haupterlebniswege verlaufen. Neben der Dschungeltour ist das Rundweg 3 auf der Hochebene von Breitenbuch im Odenwald, die über die Mühen der Ebene nachdenken lässt. Außerdem stellt Magirius unter dem Motto “Mit Fragen leben” eine Wanderung zur Kreuzkapelle bei Frammersbach im Hochspessart vor. “Als Normalo in der Fürstenloge” lautet das Motto der Tour von Wiesenbronn nach Rüdenhausen am Steigerwald. Auch zum Erlabrunner Käppele auf dem Volkenberg im Fränkischen Weinland geht es. Und schließlich auf den Gotthard bei Amorbach, wo sich “Liebe ohne Fensterglas” erfahren lässt. Georg Magirius leitet in der Reihe GangART regelmäßig Spirituelle Wanderungen. Am 4. Mai 2024 geht es unter dem Motto “Muße statt Müssen” von Thüngersheim in den Schlosspark Veitshöchheim, einen der schönsten Rokokogärten Europas.