Liebesgeschichten, Stille

25 Jahre Pause machen

25 Jahre Heilspraxis - Georg Magirius an der Vogelsbergbahn mit "Gott spricht kunterbunt" - Foto: Axel Pries

Am 1. Mai vor 25 Jahren ruft Georg Magirius in Frankfurt am Main die Heilspraxis ins Leben. Der zum Pfarrer ausgebildete evangelische Theologe macht sich selbständig. Was wird zum 25-jährigen Jubiläum gefeiert? Was ist der Ertrag der Jahre? Mag es bilanztechnisch verheerend klingen: Es ist das Nichtstun. Die Motivation für den Start der Heilspraxis ist nämlich eine besondere Begabung zum Pausemachen. “Was womöglich als Rückzug oder Faulheit erscheint, war ein bewusst gewählter Raum der Aufmerksamkeit”, heißt es in der Frankfurter Neuen Presse vom 12. April 2025. Mit dieser Aufmerksamkeit spürt Magirius Worten oder Klängen nach, die Menschen anrühren, mitnehmen oder sogar mitreißen können.

In die Unterbrechung hineinhorchen

Ein Wort, das berührt, lässt sich nicht erzwingen. Aber die Heilspraxis versucht Hindernisse zu entkräften, die sich solch einem Wort entgegenstellen, wenn es sich zeigen will. Zuhören, sich erzählen lassen, in die Unterbrechung hineinhorchen – das ist die Basisarbeit der Heilspraxis. Dank ihr sucht das Unternehmen immer wieder einmal ein Wort aufzunehmen und weiterzugeben, das Menschen aufrichtet und im besten Fall als Segen wirkt.

25 Jahre Produktion

Die Abkehr vom Aktivismus also ist ein Arbeitsprinzip. Es geht davon aus, dass es sich bei Sprache um mehr als berechenbare Prozesse handelt. Trotzdem lassen sich die 25 Jahre dank ein wenig Rechnen durchaus in Zahlen ausdrücken, die deutlich machen: Die Heilspraxis gehört zum produzierenden Gewerbe inklusive Umsatzsteuernummer. Das erste Buch im Jahr 2000 ist „Gott spricht kunterbunt – Reden und Geschichten gegen die grauen Kanzelworte“. Es folgen 30 weitere Bücher, außerdem ähnlich viele Beiträge in Sammelbänden. Vier Bücher gibt Magirius heraus, darunter Texte von Arnold Stadler, Hermann Hesse, Gabriele Wohmann, Elke Heidenreich, Ulla Hahn und Uwe Kolbe – all das geschieht in Verlagen wie Herder, Aufbau, Suhrkamp oder Coppenrath.

7 stille Ehemänner

Es entstehen Hunderte Zeitungsbeiträge, auch Radioreportagen für den ARD-Hörfunk und das Schweizer Radio, darunter 85 Halbstunden-Sendungen. Die Blogbeiträge haben 2,7 Millionen auf die Website der Heilspraxis gerufen. Am beliebsten unter den 250 Konzertlesungen sind „Die biblische Weinprobe“ und „Harfe, Hochzeitsnacht und 7 tote Ehemänner“. In der 2009 initiierten Reihe GangART leitet Magirius 65 Spirituelle Wanderungen, bei denen 1300 Pigerinnen und Wanderer dabei sind.

Vom Krippenspiel zu Shakespeare

Der erste Radioreportage als Freiberufler, gesendet im Hessischen Rundfunk, trägt den Titel „Pfarrer in Zivil“. Was rückblickend auch als Charakterisierung des Autors verstanden werden kann. Die erste Printreportage zeigt, wohin es führt, wenn man Sprache nicht nur als Transportmittel von Informationen versteht, nämlich: „Vom Krippenspiel zu Shakespeare“. Die Themen 25 Jahre danach: Am 4. Mai 2025 sendet der Bayerische Rundfunk das Halbstunden-Feature „Trimm-dich-Pfade für die Seele“.

Jubiläums-Wanderung

Das Buch, an dem die Heilspraxis aktuell arbeitet, soll Anfang nächsten Jahres erscheinen: “Lass dein Licht leuchten!” Und die 66. Spirituelle Wanderung hat im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten das Motto “Frieden machen” und führt im Mai zum Erlabrunner Käppele auf dem Volkenberg bei Würzburg. Ein Seelenort für all jene, die sich eine Pause gönnen wollen. Womit die Heilspraxis das feiert, was ihr vor 25 Jahren zur Gründung verhalf: eine besondere Begabung fürs Innehalten.

Liest Maria zu viel? Das Jubiläums-Preis-Rätsel

Das gewiss wertvollste Buch der Heilspraxis ist der mit Bildern von Marc Chagall versehene Titel „Traumhaft schlägt das Herz der Liebe“. Magirius hat das Buch unter dem Lektorat von Heribert Handwerk und Thomas Häußner im Echter Verlag veröffentlicht. Die Heilspraxis verlost drei Exemplare unter den Einsendungen, die die richtige Antwort auf folgende Frage wisssen: Das Buch erzählt von einer Unterbrechung, die Jesus und eine Frau mit Namen Maria erleben. Dabei wirkt sich ausgerechnet das als beglückend aus, was Maria in der Schule überhaupt nicht konnte.

Die Preisfrage:

Was sollte Maria in der Schule unbedingt lernen, ohne dass sie es schafft?

A: Mehr Absätze in Aufsätzen machen.

Denn Abschnitte helfen Gedanken zu ordnen.

B: In die Schule mehr zu trinken mitnehmen.

Denn ohne Trinken zu wenig Konzentration und Leistung.

C: Häufiger im Unterricht den Lärmschutz-Kopfhörer aufziehen.

Denn Maria – die Expertinnen und Diagnostiker sind sich noch nicht abschließend einig – hat ADS (teils aber wohl auch ADHS), ist gefühlsstark, hochsensibel, hat eine Corona-Nachwirkungs-Konzentrations-Schwäche, hat eine Vorkriegs-Angst-Konzentrations-Schwäche, kann das Wort Resilienz noch immer nicht flüssig genug aussprechen, ist Waldliebhaberin, will sich aber zu wenig mit ihren Schattenseiten auseinandersetzen, hat wohl eine Autismusspektrums-Störung (muss jedoch noch 14 Monate auf die Untersuchung warten), ist antriebsschwach, pendelt übergangslos und damit doch wieder antriebsstark zwischen Fluchtimpuls und Verschmelzungssehnsucht, liest zu viel, singt zu schön, betet zu laut.

Tipp

Ist das Rätsel zu schwer? Einen Tipp gibt das obige Buch-Foto, genauso die Liebesgeschichte “Hemmungslos still” im Deutschlandfunk exakt an der Stelle 1.45-1.55 min. Der Beitrag lässt sich hier hören. Die Antwort bis zum 30. Mai 2025 an mail@heilspraxis.de senden. (Postadresse nicht vergessen für den Fall des Gewinns.) Viel Spaß beim Rätseln!